Gute Entscheidungen: Mit Verstand und Gefühl

Mein Herzensanliegen (1): „Die Intelligenz und die Kraft unserer Gefühle wieder erkennen, schätzen und nutzen lernen“

© Suriko - Fotolia.com

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Liebe Frauen!

An dieser Stelle starte ich eine lose Folge von „Herzensanliegen“ – das sind Themen, Gedanken, Anregungen, Meinungen, Motive …, die mir selbst sehr am Herzen liegen, für die ich mich stark machen und zu denen ich „meinen Beitrag“ leisten will!

Jedes meiner Herzensanliegen wird von einem „Herzensbild“ begleitet.

Beginnen möchte ich mit einem Thema, das mir wirklich sehr am Herzen liegt: dass wir in unserer (Berufs-)Welt „die Intelligenz und die Kraft unserer Gefühle wieder erkennen, schätzen und nutzen lernen“ – wie es der Gehirnforscher Gerald Hüther  in seinem wunderbaren Buch Was wir sind und was wir sein könnten. Ein neurobiologischer Mutmacher (bereits hier empfohlen) so treffend formuliert.

„Unser Denken ist enger mit unserem Fühlen verbunden, als wir das bisher zuzugeben bereit waren.“, stellt er fest.

„Die alte Vorstellung, wir seien in der Lage, mit Hilfe unseres Verstandes die Welt nach unseren Vorstellungen zu gestalten, hat sich als fataler Irrtum erwiesen. Ganz offensichtlich ist es uns kraft unserer Ideen und der daraus möglich gewordenen Abspaltung und Unterdrückung unserer Gefühle gelungen, die Welt nach unseren Vorstellungen zu verändern. Aber mit unserer Vorstellung von einer „besseren Welt“ haben wir nicht nur recht viel bewegt, sondern auch viel zerstört.“ (S. 84)

Wir besitzen als Gesellschaft zwar immer mehr an materiellen Dingen, aber „glücklicher sind die Menschen auch nicht geworden, geschweige denn zuversichtlicher. Die Experten der WHO prognostizieren für die kommenden Jahre einen dramatischen Anstieg von Depressionen und Angst-bedingten psychosomatischen Erkrankungen in den hochentwickelten Industriestaaten. Ein Mangel an Wissen kann die Ursache dafür nicht sein.“ (S. 85)

Und weiter stellt Gerald Hüther fest: „Irgend etwas stimmt nicht. […] Das Denken allein ist kein geeignetes Instrument, um sich damit in der Welt zurechtzufinden. Im Gegenteil. Je komplexer die mit Hilfe dieser Ratio gestaltete Lebenswelt wird, je stärker sich das Spektrum der Handlungsmöglichkeiten des Menschen erweitert, desto mehr versagt das rationale Denken, wenn es darum geht, komplexe Zusammenhänge zu erfassen und sinnvolle, d.h. das eigene Überleben sichernde, Weiterentwicklung ermöglichende Entscheidungen zu treffen.

So geht das Zeitalter der Rationalität mit einer bemerkenswerten Erkenntnis zu Ende: Denken können wir, was wir wollen. Sogar Handeln können wir – zumindest eine Zeitlang – nach unserem eigenen Gutdünken. Aber um glücklich und zufrieden, mutig und zuversichtlich leben zu können, müssen wir in der Lage sein, etwas zu empfinden. Wir müssten also die Intelligenz und die Kraft unserer Gefühle wieder erkennen, schätzen und nutzen lernen.

Nur so könnten wir einen Ausweg aus dem Irrsinn unserer gegenwärtigen Lebenswelt finden, in den uns der Einsatz des nackten Verstandes geführt hat. Wir müssten versuchen, die verloren gegangene Einheit von Denken, Fühlen und Handeln, von Rationalität und Emotionalität, von Geist, Seele und Körper wiederzufinden. Sonst laufen wir Gefahr, uns selbst zu verlieren.“ (S. 86-87)

Sehr, sehr deutliche Worte, denen ich nur zustimmen kann. Die Gefühle wieder mehr WERT zu schätzen und gleich-WERTig neben den Verstand zu stellen – das liegt auch mir sehr am Herzen und dazu möchte ich gerne meinen Beitrag leisten!

Herzliche Grüße
Ihre/Eure Gaby Regler

P.S. Ich freue mich sehr, wenn Sie mir Ihr „Herzensanliegen“ schreiben – gerne auch an meine E-Mail Adresse: info[ät]laufbahn-und-karriere.de